Zum Abschluss des Jahres traf sich das ProNaK-Verbundteam mit Transfer- und Unternehmenspartnern am 10. Dezember zum 2. ProNaK-Synergie-Workshop bei BSH Gmbh in Traureut. In einer arbeitsintensiven Veranstaltung wurden die Ergebnisse des Jahres diskutiert und neue Weichen für das letzte Jahr des Projektzeitraums gestellt.
Nach einer Begrüßung von Herrn Striegel, Standortleiter der BSH Traunreut, in der dieser den Wert von ProNaK für das Unternehmen deutlich machte, stellten Dr. Thomas Löffler von der TU Chemnitz und David Kühner von der Universität Hohenheim die Ergebnisse der Wirkungsevaluierung im Rahmen der Pilotphase der Erprobung in Traunreut vor. Hier lassen sichEnergieeinsparungen im Bereich von fast 800 MWh, entsprechenden Kosteneinsparungen von über 100.000 € und einer CO2-Reduktion von fast 500t alleine im Pilotworkshop mit den ersten sechs Teilnehmenden nachvollziehen. Neben diesen Zahlen werden jedoch auch weitere Entwicklungen deutlich. Teilnehmende an den Workshops steigern ihre Kommunikations- und Kooperationsbereitschaft mit anderen Kolleginnen und Kollegen sowie Führungskräften. Sie lernen ihre eigenen Projektideen selbständig umzusetzen, entstandene Effekte zu messen und zu berechnen. So erarbeiteten sie sich neue Fähigkeiten, um eigenständig Verbesserungen zu erkennen und gemeinsam mit Verantwortlichen umzusetzen. Nach Ende der extern moderierten Workshopreihe treffen sich die Teilnehmenden mittlerweile selbständig und diskutieren neue Möglichkeiten für Energieeinsparungen im Betrieb.
Sie weisen eine höhere Motivation auf, an Verbesserungsprozessen zu partizipieren. Dabei sorgen sie nicht nur für Verbesserungen im Bereich der Energieeinsparung. Ihre Ideen reichen weit darüber hinaus, betreffen beispielsweise die Felder Prozesssicherung und Verringerung des Materialverbrauchs.
Im Anschluss an die Ergebnisse erhielten die angereisten Teilnehmer_innen die Möglichkeit, sich selbst einen Einblick zu verschaffen. Im Rahmeneiner Werksführung stellten Florian Gasch von der GAB München e.V. und Ralf Schürer, Leiter der Abteilung Werkzeugbau am BSH-Standort Traunreut die Maschinen vor, an denen durch die Mitarbeitenden neue Einsparpotenziale entdeckt worden waren.
Parallel dazu erarbeiteten die am Workshop teilnehmenden Transferpartner Erfolgsfaktoren für die konkrete Verbreitung der Maßnahmen in andere Standorte der BSH GmbH und in darüber hinaus weitere Unternehmen. Bereits beim gemeinsamen Mittagessen wurden die Resultate sowie die Erfahrungen aus der Betriebsbesichtigung diskutiert. Dr. Petra Schütt, Mitarbeiterin des Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung München e.V. und Leiterin des Verbundprojekts ProNaK stellte die Ergebnisse danach vor und moderierte den daran anschließenden Erfahrungsaustausch.
So wurde deutlich, dass ProNaK nicht für alle Unternehmen geeignet ist. Die Bereitschaft für eine Unternehmenskultur, die sich auf Ideen ihrer Mitarbeitenden einlässt und hierfür auch Gestaltungsspielräume eröffnet, ist zentral für das Gelingen. Darüber hinaus ist der ergebnisoffene und den Teilnehmenden gegenüber wertschätzende Umgang in der Kommunikation eine Voraussetzung, dass Mitarbeitende sich im Rahmen der Workshops einbringen. Das bedeutet zum Beispiel: Auch Ideen, die nicht zu einer signifikanten Energieeinsparung führen, sind wichtig, denn sie fördern die Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz und die Motivation.
Viele weitere wichtige Hinweise konnten aufgenommen und diskutiert werden, von der Identifikation von „ProNaK-Inseln“ bis zur Frage nach der Zusammensetzung der Teilnehmenden in den Workshops. Das ProNaK-Team sammelt die Beiträge und verarbeitet sie in den im nächsten Jahr erscheinenden Handbüchern. Darüber hinaus bildeten sie bereits eine wertvolle Grundlage für die erste ProNaK-Moderator_innenschulung, die ebenfalls noch in diesem Jahr stattfand.
Wir danken allen Beteiligten für den intensiven Austausch und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit im neuen Jahr.